September 25th at 10:11pm

Besuch beim Freundeskreis in WHV 2025

MK Freiburg besucht EGV „Frankfurt“ und Sailing Cup in Wilhelmshaven

In diesem Jahr gab es gleich zwei Gründe für die Freiburger Marinekameraden, vom 25. bis 29. September in die Stadt an der Jade zu reisen: das schon traditionelle Treffen mit den Kameraden des „Freundeskreis Troßschiff Freiburg“ und den 23. Sailing Cup Wilhelmshaven, die älteste Traditionssegler-Regatta an der deutschen Nordseeküste.  Beim Einlaufbier im Rüstersieler Hof war die Wiedersehensfreude groß und es gab allerhand zu erzählen, denn seit dem letzten Treffen in Freiburg waren fast 1 ½ Jahren ins Land gezogen. Für die folgenden drei Tage hatte der Freundeskreis ein tolles Programm organisiert. Freitag: Besichtigung des Einsatzgruppenversorgers A1412 „Frankfurt“, ein Schiff, das - ähnlich wie einst die „Freiburg“ - den Auftrag hat, Kampfschiffe auf See zu versorgen. Mit einer Verdrängung von ca. 20.000 Tonnen sind die Einsatzgruppenversorger der Klasse 702 die größten Einheiten der Deutschen Marine. Es folgte eine Fahrt durch die Wesermarsch zur alten Kaufmanns- und Marktkirche St. Laurentius nach Langwarden, im 12. Jahrhundert wichtiger Hafen- und Handelsort an der Jade. Als die Bedeutung des Ortes schwand wurde auch das Gotteshaus verkleinert und aus den durch die Verkürzung des Kirchenschiffes gewonnenen Steinen der heutige 47m hohe Kirchturm erbaut, eine weithin sichtbare Landmarke im flachen Butjadinger Land. Dem Mathematiker Carl Friedrich Gauss diente die Kirche als Triangulationspunkt, während er 1825 als Landvermesser in den Diensten des Königreichs Hannover stand. Ein Motiv auf dem letzten 10 DM-Schein erinnert daran. Aus einem weiteren Grund ist die Kirche überregional bekannt: sie beherbergt eine aus dem Jahre 1650, weitestgehend im Originalzustand erhaltene, heute noch funktionstüchtige Orgel. Beim anschließenden Spaziergang zum Langwarder Groden (UNESCO Welterbe Wattenmeer) gab es viel über Küstenschutz, Landgewinnung und die ökologische Bedeutung der Salzwiesen zu erfahren. Samstag: freies Manöver für die vielen Attraktionen i.R.d. Sailing Cup sowie Gelegenheit, die Einlaufparade der am Cup teilnehmenden zwölf Traditionssegler zu erleben. Auf einer Hafenrundfahrt konnte man Interessantes über den Bau des Hafens als Stützpunkt für die Kaiserliche Marine (Einweihung 1869) und dessen Entwicklung bis zum heutigen Tag lernen. Sonntag: Jazz-Frühschoppen und Weißwurst-Frühstück an Bord der „Arcona“ des DMB, anschließend Besichtigung der historischen Segelschiffe am Bontekai (Open Ship). Beeindruckender hätte der Gegensatz zwischen traditionellem Schiffbau bzw. Seemannschaft und modernster Marinetechnik, wie zuvor auf der „Frankfurt“ besichtigt, nicht sein können. Zum Abschlussessen traf man sich im Hotel „Zur schönen Aussicht“ am historischen Rüstersieler Hafen. Als die Gastwirtschaft vor über 125 Jahren entstand, und die hohen Seedeiche noch nicht gebaut waren, konnte man von hier aus tatsächlich noch auf die Jade blicken bis zum Arngaster Leuchtturm und der Heppenser Batterie, einem Teil der alten Hafenbefestigung von Wilhelmshaven. Jürgen Deck, Vorsitzender der Marinekameradschaft Freiburg, dankte den Gastgebern und versäumte es nicht, den Freundeskreis „Troßschiff Freiburg“ für 2026 in die Breisgau-Metropole einzuladen.

Text und Bilder: Dr. Claus Dohring, Abbildung 10 DM Schein aus Wikipedia

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